Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
Erfenschlager Str. 27 • 09125 Chemnitz • Tel.: 0371/50034
Kreuz
     +++ Bericht von unserer Fastensuppe mit Rezepten -> Aktuelles +++ Die Fastenzeittexte sind nun auch komplett -> Aktuelles +++
archiv-2016-fastenzeit05.jpgSymbole der Freude sind Symbole des Leids. Sie verzehren sich für unsere Flamme, für unsere Gemütlichkeit und unser Wohl.
 
 
Palmöl

Wir kaufen es gar nicht bewusst
aber es ist in sehr vielem, was wir kaufen und verbrauchen.
Schwer vorstellbar, würde unser Tag ohne Palmöl beginnen:
Wir genießen morgens die Dusche mit Gel oder Seife, Shampoo,
danach Lotion, Creme und Kosmetik,
und unser Frühstück: ohne den geliebten Schoko-Aufstrich,
Müsli, Cornflakes, Knäckebrot? - Undenkbar!
Am Tag dann Bolognese und Tomatensoße, Tiefkühlpizza, Pommes,  Schnellgericht.
Zum Kaffee knusprige Kekse oder Gebäck? Lecker!
Wir waschen die Hände, die Wäsche, das Geschirr, wir putzen.
Ein gemütlicher Abend mit Chips und Schoko
oder beim romantischen Licht von vielen Kerzen
– alles mit Palmöl.
Die Hälfte aller Supermarktprodukte enthält Palmöl,
auf den Packungen nur als „pflanzliches Fett oder Öl“ bezeichnet.
Es macht unser Leben sehr angenehm, weil man es so vielseitig einsetzen kann:
in der Lebensmittel- und Chemieindustrie, sogar als Brennstoff für Kraftwerke und vor allem,
weil es mit Abstand das billigste Pflanzenöl ist, denn wir brauchen sehr viel davon.
Die Nachfrage nach Palmöl auf dem Weltmarkt ist ständig im Ansteigen.
Doch, wo kommt es her?
Zum Beispiel aus Indonesien, Malaysia, Kolumbien, also weit weg.
Wir sehen nicht, wie  Regenwälder durch Brandrodung vernichtet werden,
wir müssen nicht tagelang die dicken Rauchwolken einatmen,
und auch nicht mit ansehen, wie Kleinbauern von ihrem Land vertrieben werden,
weil Konzerne darauf riesige Plantagen von Ölpalmen in Monokultur anlegen.
Entwurzelte Menschen, die auf diesen Plantagen für wenig Geld schwer arbeiten.
Tiere, die dort keine Lebensgrundlage mehr haben und fast ausgerottet sind.
Mehr – billiger – schneller
Will ich das auch? Wer bezahlt meinen Wohlstand? Welche Kosten trage ich?
Ist mir alles das, was ich so liebe auch wirklich teuer ?
Ich will vor dem Genuss daran denken und mit Bedachtsamkeit
auswählen, was ich verbrauche.
Ich will wertschätzend damit umgehen,
weil ich den wahren Wert der Dinge niemals bezahlen kann.

Text Gabriele Finke, Fotomontage HL (unter Verwendung des Fotos Palmöl von:  www.flickr.com/people/10411029@N08