Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
Erfenschlager Str. 27 • 09125 Chemnitz • Tel.: 0371/50034
Kreuz
     +++ Bericht von unserer Fastensuppe mit Rezepten -> Aktuelles +++ Die Fastenzeittexte sind nun auch komplett -> Aktuelles +++
Die„Anti-Aggressions-Stör-Potential-Maschine“
 
Fasching in St. Antonius
 
archiv-2016-fasching02.jpg„Habemus“ neuen Mitarbeiter für die Kirchenreinigung! Eigentlich ist er für diese Arbeit überqualifiziert, doch fürs Ehrenamt nimmt die Gemeinde jeden! Also: unser neuer Mitarbeiter ist (aus Bayern kommend) ein Musterbeispiel an gelungener Integration in Sachsen, besitzt ein Theologie-Vollstudium, gehört zur aussterbenden Art geweihter Priester, hat Führungskompetenz eines mittelgroßen 900-Mann/Frau-Unternehmens an zwei Standorten, kann predigen, singen – und möchte nun auch noch unsere Kirche reinigen. Einen Besen hat er gleich mitgebracht und ist in einem grünen Arbeitskittel gekommen. Zwar hält er den Besen noch falsch herum, doch das sind Anfängerfehler, die wir ihm bald austreiben werden. Also HERZLICH WILLKOMMEN in der St.-Antonius-Kirchen-Reinigungs-Brigade!
 
archiv-2016-fasching04.jpgDoch bevor sich unser Besen-Pater falsch zitiert fühlt und unsere kleine Homepage als „Lügenhomepage“ beschimpft, schreibe ich den wahren Grund. Begonnen hat alles mit diesem Facebook-Post eines ungezogenen Gemeindemitglieds. Nachdem der Pfarrer in Facebook aus gut unterrichteter Quelle über Gerüchte schrieb, dass jemand den Gottesdienst stören würde und mit der Polizei drohte; schrieb das ungezogene und vorlaute Gemeindemitglied, er müsse bitte selber für Ordnung sorgen. Also trug er wie eine Monstranz seine „Anti-Aggressions-Stör-Potential-Maschine“ vor sich her und hoffte, damit in Ruhe „seine“ Heilige Messe feiern zu können.
 
Aber es kam, wie es kommen musste. Die „Anti-Aggressions-Stör-Potential-Maschine“ wurde als Besen enttarnt. Somit hatte Pater Bernhard eine sehr stumpfe Waffe in der Hand und Tiere störten den Gottesdienst. Ja, sie ließen dem Pfarrer keine Chance für seine theologischen Ausführungen sondern diskutierten, was wohl das Hauptsächliche an Fasching sei: Der Fuchs wollte gut essen, der Eisbär Schnee haben, das Reh eine Narrenkappe, der Pfau Karnevalsfedern und die Elster Schmuck. Etwas gemütlicher wollten es Dachs und Ochse: der Dachs hatte den Wunsch, zu pennen, der Ochse zu saufen. Erst der Esel erklärte, was das Wichtige an Fasching ist.
 
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Er sagte: „Ja, dann konzentrieren wir uns ganz auf Jesus. Wir verzichten freiwillig auf Dinge, die uns von Jesus ablenken. Das wird eine gute aber auch schwere Zeit. Doch damit wir die Fastenzeit auch gut durchstehen, können wir jetzt noch einmal ausgelassen sein und feiern. Vielleicht trägt uns die Erinnerung an diese Freude auch durch die stille Zeit und kann uns, wenn es schwer wird daran erinnern, dass auch wieder andere Zeiten kommen.“
 
archiv-2016-fasching05.jpgAm Ende des Gottesdienstes konnten wir Frau Annette Kanzler-Saberniak und Herrn Benno Saberniak begrüßen. Beide haben in der Verantwortungsgemeinschaft Chemnitz ihren Dienst als Gemeindereferenten angetreten. Herr Saberniak drückte seine Hoffnung aus, dass man sich an seinem Wirkungsort nicht so oft begegnet, denn er ist Krankenhausseelsorger. Lieber ist ihm die Begegnung in den 4 Kirchgemeinden, die Frau Kanzler-Saberniak im pastoralen Team gerne als Gemeindereferentin mit betreut. Dabei möchte sie besonders sehen und darauf achten, was jeder Gemeinde guttut. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg, der nach dem Gottesdienst mit einem Kirchenkaffee (vom Alpha-Familienkreis angeboten) weiterging. Dort mussten alle Störenfriede des Gottesdienstes die sehr harte und Furcht einflößende Strafe von zwei Stück "Zwangskuchen" ohne Bewährung erdulden.
 
Ach ja, am Abend stand die „Anti-Aggressions-Stör-Potential-Maschine“ wieder im Schrank. Als solche hatte sie wohl komplett versagt und unser Pfarrer möchte doch lieber Priester sein, als Mitglied einer ehrenamtlichen Reinigungstruppe.
 
Fotos: Christoph und Henning Leisterer, Text: HL