Kleines Osterlexikon
Schon oft habe ich gehört, dass Ostern nur mit Ostereiersuchen, Schokoladenhasen und festlichem Essen verbunden wird. Doch was feiern wir? Den Frühlingsbeginn oder den Osterhasen, der nach dem Winterschlaf endlich bunte Eier und hoffentlich die Schokolade mit dem richtigen Kakao-Anteil versteckt? In den letzten Jahren habe ich immer wieder Fragen gehört, was zum Beispiel der Gründonnerstag für eine Bedeutung hat. Uns Christen sind die kommenden liturgischen Ereignisse (manche sprechen auch von "Gottesdienstmarathon") eigentlich recht geläufig. Im Jahre 2008 habe ich das „Kleine Osterlexikon“ geschrieben. Eine Bibelstelle und dazu kurze Erklärungen sollen die Tage beschreiben. Dazu gibt es jeweils einen kurzen Beitrag, wie unsere Gemeinde St. Antonius diese Tage begangen hat.
Palmsonntag


Da es leider regnete, musste die Palmweihe in der Kapelle stattfinden. Pater Albert zeigte eine gebastelte Krone, das Symbol des Königs. Mit Weihrauch und grünen Zweigen zog die Gemeinde in die Kirche ein. Traditionell wurde in der Kirche das Evangelium von Jesus Einzug nach Jerusalem bis zum Kreuzestod gelesen: in verteilten Rollen. Der Weihrauch unterstrich den festlichen Charakter der Messe.
Gründonnerstag


Der Name Gründonnerstag ist nicht endgültig geklärt. Eine Lesart bezieht sich auf das mittelhochdeutsche Wort "gronan""(steht für "greinen," "weinen", "bereuen"). Reuemütigen Sündern wurde in der frühen Kirchengeschichte vor Karfreitag vergeben.
Jesus tut uns Gründonnerstag etwas Gutes, sagte Pater Albert in seiner Predigt und beide Symbole der Liebe Jesu zu uns werden im Gründonnerstaggottesdienst geschenkt: die Fußwaschung und das Heilige Abendmahl. Pater Bernhard erklärte vor der Waschung, dass er manchen in der Gemeinde bittet, einen Dienst zu übernehmen und nun mit der dienenden Geste des Fußwaschens etwas zurückgeben möchte. Das Evangelium verkündete Pfarrer Heinrich Bohaboj. Von Meißen, wo er bis zu seiner Pensionierung als Dekan wirkte, ging er nun wieder in die alte Heimat Chemnitz und konzelebrierte in seiner Heimatgemeinde St. Antonius, in der er 1969 Primiz feierte.
Der Tabernakel ist geöffnet, die Orgel verstummt, das Passahmahl im Gemeindesaal bereitet. Bis Mitternacht kann am ausgesetzten Allerheiligsten gebetet werden.
Danach gerät Jesus Leiden und Sterben am Karfreitag in den Blickpunkt der Gemeinde.
Der Tabernakel ist geöffnet, die Orgel verstummt, das Passahmahl im Gemeindesaal bereitet. Bis Mitternacht kann am ausgesetzten Allerheiligsten gebetet werden.
Danach gerät Jesus Leiden und Sterben am Karfreitag in den Blickpunkt der Gemeinde.
Karfreitag


Der Name Karfreitag stammt von dem althochdeutschen "chara", das soviel bedeutet, wie "Trauer", "Wehklage".
Die Kreuzverehrung ist ein zentraler Punkt in der Karfreitagsliturgie. Das Kreuz wird in einer Prozession in die Kirche getragen, vor den Altar gestellt oder gelegt und dort belassen. Nun kann jeder aus der Gemeinde seine ganz persönliche Begegnung mit dem Gekreuzigten haben. Pater Bernhard verwies in seiner Predigt auf das Kreuz im Alltag. Viele Kreuze beginnen ganz klein. Das verglich er mit Jesus Lebensweg. Auch sein großes Kreuz, an dem er sterben musste, begann kleiner: mit Unverständnis oder Anfeindungen im Leben, Verurteilungen, der Einsamkeit auf dem Ölberg, und so weiter. Jesus begegnete allen Anfechtungen mit Liebe. Mit der Kreuzverehrung, so Pater Bernhard, können wir Jesus etwas Liebe zurückgeben.
Am Vormittag verehrten die Kinder und Jugendlichen das Kreuz. Gemeinsam mit Pater Albert gingen sie 5 Stationen, die alle durch eine ganz bestimmte Farbe gekennzeichnet waren. In der Mitte des Saales bildeten diese Tücher ein Kreuz, dessen Zentrum Jesus war und ist. Gottesliebe und Nächstenliebe hießen die Kreuzesbalken zwischen den Tüchern. Jedes Kind konnte eine Kerze zum Kreuz bringen und somit Jesus ehren.
Am Vormittag verehrten die Kinder und Jugendlichen das Kreuz. Gemeinsam mit Pater Albert gingen sie 5 Stationen, die alle durch eine ganz bestimmte Farbe gekennzeichnet waren. In der Mitte des Saales bildeten diese Tücher ein Kreuz, dessen Zentrum Jesus war und ist. Gottesliebe und Nächstenliebe hießen die Kreuzesbalken zwischen den Tüchern. Jedes Kind konnte eine Kerze zum Kreuz bringen und somit Jesus ehren.
Karsamstag


In der Kirche gibt es keine Gottesdienste. Auch die Orgel ist immer noch stumm. Nur hinter den Kulissen wird gearbeitet und vorbereitet. Alles soll schön sein, für das größte Fest, dass am Sonntag gefeiert werden soll: die Auferstehung Christi.
Ostersonntag


Das Osterfeuer brannte vor dem Kircheingang. Im Schneeregen entzündete Pater Bernhard die Osterkerze. Begleitet von unserem Kinderchor trug er das Licht in die dunkle Kirche. In der Nacht zu Ostersonntag feiern wir Katholiken die Auferstehung Christi. Nach alttestamentlichen Lesungen stimmte die Orgel das "Großer Gott wir loben dich" zu einem festlichen Gesang an, die Glocken kündeten von der Auferstehung Jesu. In seiner Predigt ging Pater Bernhard auf den Auszug der Israeliten aus Ägypten ein. Die Niederlage der Ägypter versinnbildlicht Niederlagen und zufallende Türen in unserem Leben und der Auszug der Israelis verkörpert Neuanfänge, die auch in unserem Leben nötig werden können. Jesus Christus schenkt uns sein Licht in allen Situationen, denn er ist für uns auferstanden und Herr in unserem Leben, damit auch die Christen diese Flamme des Lebens in die Welt tragen können. Christus ist auferstanden und das größte Fest des Jahres hat begonnen. Halleluja!

Jetzt wünschen wir Ihnen, dass die österliche Freude auch in Ihrem Leben alles andere überstrahlt und Sie Jesus als liebende und fürsorgende Kraft spüren können, auch da, wo vielleicht Türen zugeschlagen werden.
Denn Jesus ist auch für Sie auferstanden von den Toten. Diese Zusicherung gilt nicht nur Ostern sondern für das ganze Jahr!
Denn Jesus ist auch für Sie auferstanden von den Toten. Diese Zusicherung gilt nicht nur Ostern sondern für das ganze Jahr!
Er ist wahrhaft auferstanden!
Text: Henning Leisterer
Fotos: Reto Wanner und Henning Leisterer
Fotos: Reto Wanner und Henning Leisterer