Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
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Kreuz
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Gesund werden – gesund bleiben!

Sternsingeraktion 2022

„Es gibt nichts Schöneres, als sie nach einer Krankheit wieder spielen zu sehen. Außerdem bin ich sehr gläubig. Gott ist immer bei mir und hat mir die Aufgabe gegeben, Kindern zu helfen. Das macht mich sehr dankbar. Gott beschützt mich und gibt mir die Kraft für die Arbeit.“ Dr. James Albino (44), Facharzt im Comboni-Krankenhaus Diözese Wau Südsudan

Benson hatte Lust auf eine schöne, reife Mango. Und wie so oft in seinem jungen Leben, kletterte er auf den Baum, um sich diese Frucht zu holen. Diesmal jedoch blieb die Mango am Baum aber der Junge stürzte ab, nachdem er das Gleichgewicht verloren hatte und verletzte sich schwer. In seinem Heimatland, dem kriegs- und krisengeschüttelten Südsudan ist eine gute medizinische Hilfe nicht Standard, wie in Deutschland. Benson hatte Glück im Unglück. Seine Mutter trug den 5jährigen in einem langen Fußmarsch in das Comboni-Krankenhaus, wo Fachärzte ihm helfen konnten.

In Assiut, Ägypten gibt es ein Programm für Kinder, die unter schweren Brandverletzungen leiden, weil auf billigen, unsicheren Kerosin- oder Gaskochern gekocht wird oder elektrische Leitungen nicht isoliert sind. Oft leben die Familien dieser Kinder unter der Armutsgrenze und können sich eine medizinische Behandlung nicht leisten. Das Assiut Burns Programm, kurz ABP ist die einzige Rettung für solche schwerverletzten Kinder. Hier werden nicht nur Wunden verbunden oder durch Physiotherapie die Bewegungsfähigkeit von Armen und Beinen wieder verbessert, nein auch um die psychischen Folgen solcher (entstellenden) Verletzungen kümmern sich die Ärzte.

Blessing aus Ghana wurde ohne Beine und mit nur einem Arm geboren. Die Eltern verstießen das Kind – aber eine Hebamme nahm sich dem Säugling an und gab dem kleinen Mädchen den schönen, hoffnungsvollen Namen „Blessing“ – die Gesegnete. Heute ist der kleine Wirbelwind kaum zu bändigen, wenn sie auf ihren Beinprothesen durch die Gegend rennt. Im Orthopädischen Trainingszentrum (OTC) in Nsawam werden nicht nur die künstlichen Gliedmaßen immer wieder dem Wachstumsstand der Kinder angepasst, nein hier haben die kleinen Patienten auch ein Umfeld wo sie fröhliche Kinder sein können.

Drei Beispiele, wie Kinder in ärmeren Ländern Hilfe finden können. Finanziert werden solche Projekte vom Kindermissionswerk „Sternsinger“. Doch leider haben wir schon Jahr zwei, wo die kleinen Könige nicht mehr von Haus zu Haus ziehen, den Segen an die Tür schreiben und die Bewohner um eine Spende bitten dürfen. Der Segen kommt per Brief. Statt schöner klingelnder Blechbüchsen mit dem Schlitz für Münzen und Banknoten wird per Überweisungsträger um eine Spende gebeten.  Für die Sternsinger endet der Weg zur Tür schon am Briefkasten … und keinen Schritt weiter. Wegen Infektionsschutzregeln. So wird Sternsingen leider etwas unpersönlich. Man muss sich den Papierstreifen mit dem Segen selber an die Tür kleben oder 20*C+M+B+22 mit Kreide anschreiben und auch das immer so schöne Segnen der Zimmer mit Weihrauch, Lied und Gedicht der bunten kleinen Könige entfallen. Das gefällt natürlich keinem, weder den Kindern noch den Gemeindemitgliedern und schon gar nicht dem Pfarrer. In einem Korb vor dem Altar lagen Segensbriefe, die von Pater Michael gesegnet wurden, um dann verteilt zu werden, damit sie Segen bringen können – in die einzelnen Haushalte. Natürlich waren heute einige Sternsinger im sogenannten Aussendungsgottesdienst aber praktisch wurde von Oma/Opa bis zum Sternsingerkind die ganze Gottesdienstgemeinde mit eingebunden, den Empfängern Segensbriefe in die Kästen zu stecken. „Wer nimmt die Briefe für Straße X mit?“ Oder „Du wohnst doch auf Straße Y. hast Du Lust auf einen Spaziergang nach dem Mittagessen?“ Viele griffen auch zielsicher den vorsortierten Briefstapel ihrer Wohngegend, denn durch das Austragen der Pfarrbriefe gibt es schon eine gewisse Routine in der ehrenamtlichen Briefzustellung. Nach dem Gottesdienst konnten die Initiatoren, besonders zu erwähnen ist dabei die Familie Klose, feststellen: alle Briefe werden den Weg zu den Haushalten finden, auch ohne die Dienste der wieder teurer gewordenen Zustellung per Post in Anspruch nehmen zu müssen. Wie auch im letzten Jahr wäre es schön, wenn viele Spenden den Weg auf die genannten Kontoadressen finden würden, denn neben dem weltweiten Corona-Problem dürfen wir die Kinder in den armen Ländern nicht alleine lassen, die neben Covid-19 noch viel gravierende Sorgen haben. Spenden können Sie gerne auch HIER mit verschiedenen Möglichkeiten.

Fotos: Nyokabi Kahura/Kindermissionswerk/fairpicture und HL

Text: HL