Im VW-Bus mit Pater Tom
Persönliche Notizen über einen außergewöhnlichen Ordensmann
In den Nachrichten und Berichten wurde immer wieder über das Schicksal von Pater Tom Uzhunnalil (indischer Salesianer-Pater im Jemen) berichtet. Die deutsche Seite der CNA fasst das Martyrium des Ordensmannes gut zusammen. Was Pater Tom in der Gefangenschaft nicht wusste, aber durch die Nachrichten ging: er sollte von den dschihadistischen Entführern grausam gekreuzigt werden. Viele Menschen beteten für den Pater, auch die Salesianer und die Gemeinde in St. Antonius. Pater Tom ist mit dem Leben davon gekommen – wurde befreit. Trotzdem musste dieser Ordensmann Dinge erleben, die nur schwer vorstellbar sind: Er wurde Zeuge der Ermordung von 4 Mutter-Teresa-Schwestern, mit denen er wenige Minuten vorher noch Heilige Messe gefeiert hat. 18 Monate lebte er in völliger Isolation an unterschiedlichen Orten in völliger Ungewissheit aber mit der Angst um das Altersheim, das er, die ermordeten Schwestern und (teilweise muslimische) Mitarbeiter betreuten.



Seine Berufung sieht Pater Tom jetzt im Erzählen des Erlebten. Sein Reiseplan nach dem Besuch in Chemnitz war dicht gedrängt: Tschechien, Slowakei, Österreich … Der Reisende, der über die Kraft und Wirkung des Gebetes berichtet, würde – wenn man ihn dazu beriefe – auch in den Jemen zurück gehen.
Text und Fotos: HL

