Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
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Kreuz
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Sorgen und Zuversicht

Fastensuppe in St. Antonius

 

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Das Hungertuch von Emeka Udemba symbolisierte das Thema des heutigen Fastenessen-Sonntages ganz gut: Klimaveränderung, Krieg, auseinanderbrechende Gesellschaften, Überforderung der Menschen mit Vertrauensverlust in Politik, Medien, und (einst) verlässliche Säulen der Gesellschaft, zu denen auch die Kirche gehört(e). Das könnte das Schwarz der auf dem Hungertuch übermalten Zeitung sein, die Abwesenheit von Licht. Auf diesem Schwarz fügen sich bunte Zeitungs-Schnipsel von überall her zu einem bunten Bild. Durch den schwarzen Untergrund leuchten sie besonders und können etwas, wie Schöpfung darstellen. So fügt sich eine Weltkugel, die von Händen aus verschiedenen Kulturen gehalten wird. Eine Erde.

 

Ist sie noch im Gleichgewicht, besonders vor dem roten Hintergrund, der, negativ betrachtet, Klimaerwärmung symbolisiert aber positiv gesehen, die Farbe der Liebe sein kann? Und Kirche und Gesellschaft? Heizen sie (sich) immer mehr auf, bis sie überhitzen und sich dann zerstören und nur noch Scherben übriglassen? Oder finden sie, wie Pater Albert es beschrieb, von den Sorgenmenschen zu den Mutmenschen zurück, die für das andere Rot eintreten: die Liebe oder zumindest Verständnis und guten Umgang miteinander? Braucht es die kirchliche Gemeinschaft noch oder reicht der private Jesus? P. Albert verwies auf den großen tschechischen Theologen Tomáš Halík, der in einer entkirchlichten Gesellschaft einen Vertrauensverlust zwischen den Menschen festgestellt hat. Jesus gehört zur Kirche, sagte P. Albert, auch wenn es mit der Kirche nicht immer einfach ist.

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Nach dem Gottesdienst steuerte Falk Beer, dessen Hauskreis (wie jedes Jahr) die Fastensuppe vorbereitet hat noch einen Gedanken bei, der sich gegen Resignation wandte. Seiner Meinung gibt es nicht die sogenannte schweigende Gesellschaft, die für Poplisten, wie der Hase vor der Schlange steht, sondern Menschen, die ihren Alltag gestalten und dort, wo sie gebraucht werden, für einander da sind: ob es in der Pflege der Eltern ist oder dem Ehrenamt. Die Menschen halten damit die Gesellschaft zusammen und geben ihr oft ein freundliches Gesicht. Ein freundliches Gesicht kann auch (trotz aller Fehlleistungen und berechtigter Kritik) unsere Kirche zeigen: eine Gemeinschaft, die Schwächere im Blick hat: auch durch die Spende für die Fastensuppe.

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Ein kleines (vielleicht von vielen unbemerktes) Detail war neben den Stufen zum Altar zu finden: das Grab Jesu. Gestaltet wurde es von Kindern unserer Gemeinde. Dieses Grab wird in den nächsten Tagen immer mehr in den Blickpunkt rücken und dann eines Tages offen sein: wenn Jesus auferstehen wird, dieser Jesus, der zur Kirche gehört.

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Fotos uns Text: Henning Leisterer